Road to Vegas: Schillok85 fährt Achterbahn zur WSOP
Markus aka Schillok85 hat es geschafft. Nach einer emotionalen Achterbahnfahrt löste der 39-jährige Polizist aus Rodgau über die ‚Road to Vegas‘ Promotion bei GGPoker das Ticket zur Poker Weltmeisterschaft und wird im Sommer in Las Vegas das WSOP Main Event 2024 spielen.
Los ging es mit dem Einzahlungsbonus von GGPoker, durch den Markus ein $20-Ticket gutgeschrieben bekam. „An dem Samstag wollte ich eigentlich ein ganz anderes Turnier spielen, habe dann aber doch das Promoticket eingelöst“, erinnert sich Markus. Dass es der Startschuss zu einer neunstündigen Pokersession mit einem denkwürdigen Ende sein sollte, ahnte Markus zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht.
Die Road to Vegas beginnt auf der Überholspur
Bei den ‚Road to Vegas‘-Turnieren handelt es sich um Target Stack Satellites. Erreicht ein Spieler eine bestimmte Anzahl Chips, gewinnt er das Ticket und für ihn ist das Turnier beendet. Markus stieg durch die Einzahlung gleich in Runde zwei ein und die lief wie am Schnürchen. Nach wenigen Minuten hatte er das $150-Ticket in der Tasche. In Runde drei zeichnete sich aber erstmals ab, dass es kein Selbstläufer wird. Markus spielte sich schnell auf 43.300 Chips hoch, ehe kurz vor dem Ziel-Stack von 45.000 der Faden riss. Letztlich schaffte er den Cut aber über die Platzierungen und wähnte sich schon in Las Vegas: „Ich dachte es war die entscheidende Runde. Als ich dann reingeguckt habe, war aber klar, ich habe wieder nur ein Ticket gewonnen. Es gibt noch eine letzte Runde.“
In Runde vier ($1.200 Ticket) waren 110.000 Chips das Ziel zur WSOP 2024 – oder eine Platzierung unter den besten Acht. Und jetzt ging die Achterbahnfahrt erst richtig los. Markus startete wieder gut, kassierte dann aber zwei Bad Beats und stand früh vor dem Aus. Zwei Verdoppler später lag er plötzlich in Führung, war dann lange Zeit Bigstack und sogar drauf und dran die 110.000 Chips zu knacken. Der nächste Rückschlag kam 10 Minuten vor Schluss: Im Blind Battle pushte er Pockettens aus dem Small Blind, lief gegen Pocketkings vom Spieler im Big Blind und war wieder runter auf 33.000 Chips. Zwei Hände später pushte Markus KQs All-In und konnte aufgrund der hohen Blinds wieder mehr als verdoppeln.
Eskalation nach den „längsten fünf Minuten meines Lebens“
Die Anspannung blieb auch danach hoch, doch diesmal brannte nichts mehr an. Zwei Spieler knackten die 110.000 Chips, ein Spieler schied aus und Vegas war nur noch zwei Bustouts entfernt. Zwar folgte vor dem Final Table noch eine letzte Pause („Die längsten fünf Minuten meines Lebens.“), aber direkt danach gewann der Chipleader gegen einen der drei Shorties mit einer Straight und die Road to Vegas war gemeistert.
„Ich bin dann komplett eskaliert. Es war halb eins in der Nacht, ich hab das ganze Haus zusammengeschrien und sogar geheult. Ich bin runter in die Wohnung meiner Eltern gerannt, meinem Vater um den Hals gesprungen und hab geschrien „ich fliege nach Vegas“. Und wenig später lagen wir auf dem Boden, weil er mich nicht halten konnte“, erzählt Markus. „Wenn du seit 21 Jahren pokerst, ist das WSOP Main Event der größte Traum. Ich war früher auch im Dartverein und habe vom Ally Pally geträumt. Als Kind hast du geträumt Fußballweltmeister zu werden. Ich sehe Poker zwar nicht als Sport, aber Weltmeister zu werden, ist in jedem Bereich das Größte, was es gibt.“